Überall im Römischen Reich wurden Statuen von Kaiser Augustus aufgestellt.
Überall im Römischen Reich wurden Statuen von Kaiser Augustus aufgestellt, um seine Allmacht sichtbar zu machen. Foto: iStock.com/crisfotolux

Augustus - ein mächtiger Kaiser, aber kein Friedensstifter

 

Wer war Kaiser Augustus, der ein Imperium beherrschte und der in jedem Weihnachtsgot­tesdienst erwähnt wird? Gaius Octavius, so der Geburts­name des späteren Herrschers des Römischen Welt­­rei­ches, wurde im Jahre 63 v. Chr. geboren, in einer Zeit, als schon mehr als ein hal­bes Jahrhundert heftige Kämpfe um die Herrschaft in Rom tobten. Einer der wich­tigsten Ak­teure in diesen Auseinandersetzungen war der berühmte Julius Cäsar, und des­sen Großneffe war Gaius. Cäsar, der keinen anerkannten eigenen Sohn besaß, för­derte Gaius nach Kräften. Gaius Eltern gehörten zum einfachen Landadel, für sich genommen keine gute Voraussetzung für einen steilen politischen Aufstieg. Aber durch Cäsars Förderung wurde Gaius trotz seiner Jugend bereits 48 v. Chr. in das Kollegium der Pontifices aufgenommen, ein Gremium, das in Rom für staatliche Zeremonien und Gottesdienste verantwortlich war. Ein Jahr später konnte Gaius in einem Span­ienfeldzug an der Seite Cäsars seine Tap­ferkeit beweisen.

 

Im Frühjahr des Jah­res 44 v. Chr. wurde Cäsar ermordet. In seinem Testament hatte er seinen Großneffen als Sohn adoptiert und machte ihn zum Erben seines Privatvermögens. Damit stieg Gaius trotz seines jugendlichen Alters zu einem der mächtigsten Männer in Rom auf. Nach der Adoption durfte er sich Cä­sar nennen und nahm diesen ehrenvollen Titel gern an. Um ihn von seinem mächtigen Vorfahren zu unterscheiden, wird er in der modernen Geschichtsschreibung als Octavian bezeichnet. Hintergrund ist, dass Gaius nach der Adoption nach römischer Tradition den Zusatz Octavianus hinter seinen Namen setzen sollte. Aber der zum Cäsaren-Sohn aufgestiegene junge Mann beließ es bei Gaius Julius Cäsar – sicher ein Zeichen für seinen Machtanspruch.

 

Es dauerte nicht lange, bis auch Octavian in die Machtkämpfe in Rom verwickelt wurde. Marcus Antonius, ein einflussreicher Feldherr Cäsars, strebte danach, die durch den Mord an Cäsar vakante Führung des Weltreiches zu übernehmen. Er ver­weigerte Octavian die Herausgabe des Erbes und sammelte jene Gruppen hinter sich, die zur Anhängerschaft Cäsars gehört hatten. Die republikanischen Kräfte, also diejenigen, die für den Mord an Cäsar verantwortlich waren, schafften es, den von Marcus Antonius düpierten Octavian auf ihre Seite zu ziehen. Dass der adoptierte Sohn Cäsars nun auf der Seite der Cäsar-Gegner stand, lässt sich nur aus den komplizierten Machtkonstellationen im damaligen Rom erklären. Aber Octavian wollte nicht Spielball von Machtintrigen sein, sondern strebte selbst nach der Macht. Zunächst einmal setzte er durch, dass er zum Senator ernannt wurde. Mit nur 20 Jahren erhielt er anschließend das Kommando über die Legionen, die den Kampf gegen Antonius und seine Truppen aufnehmen sollten. Aber Octavian hatte seine eigene „Tagesordnung“. Statt gegen Antonius in die Schlacht zu ziehen, ließ er seine Legionäre erst einmal in Rom einmarschieren und erzwang seine Berufung zum Konsul und damit auf den einflussreichsten Posten im Römischen Reich. Bei dieser Gelegenheit gelang ihm auch die Ächtung der Cäsar-Mörder.

 

Der nächste Schachzug Octavians im Kampf um die Macht in Rom war die Bildung eines Zweckbündnisses. Das Triumvirat von Octavian, Antonius und dem Reiterführer Lepidus setzte bei einer Volksversammlung im November des Jahres 30 v. Chr. durch, für die kommenden fünf Jahre diktatorische Vollmachten zu erhalten. Gegner dieser Machtübernahme wie der berühmte Cicero wurden bei einem Massaker ermordet. Aber kaum waren alle Gegner der drei Mächtigen des Reiches ausgeschaltet, brachen – wie zu erwarten – Kämpfe innerhalb des Trium­virats aus. Eine Schlüsselrolle in dem nun beginnenden Drama hatte die schöne ägyp­tische Königin Kleopatra. In sie verliebte sich Antonius so sehr, dass er seine in Rom populäre Ehefrau verstieß und Kleopatra zu seiner Gemahlin machte. Als Antonius auch noch den Fehler beging, die Söhne aus dieser Ehe in seinem Testament als seine Erben einzusetzen, war in Rom der Zorn groß. Sollte das mühevoll erkämpfte Römische Reich den Kindern einer ägyptischen Königin übereignet wer­den? Octavian nutzte die Situation aus, erklärte Ägypten den Krieg und machte da­mit Antonius Gefolgsleute quasi zu Anhängern einer feindlichen Macht. Octavian führte einen Feldzug gegen Ägypten selbst an, besiegte die Truppen von Antonius und erklärte das Land am Nil zu einem Teil des Römischen Reiches.

 

Da Octavian den republikanischen Kräften in Rom seinen Aufstieg verdankte, vermied er es, diese dadurch zu provozieren, dass er sich offiziell zum König krönen ließ. Die Ermordung Cäsars war ihm Warnung genug. Aber Octavian vereinigte die wichtigen Ämter der Republik in seiner Person und wurde zum Alleinherr­scher, der als Cäsar oder Kaiser in die Geschichte eingegangen ist. Geschickt konnte der neue Herrscher des Weltreiches die republikanischen Kräfte hinter sich sam­meln. Im Januar 27 v. Chr. verlieh der Senat dem Alleinherrscher in einem Staatsakt den Ehrentitel „Augustus“, also „der Erhabene“. Einige Jahre später über­nahm Augustus auch noch das Amt des „Pontifex Maximus“, des obersten Pries­ters des römischen Staatskultus. Und spä­testens nun wurde deutlich, dass die Herrschaft des Kaisers auch eine religiöse Dimen­sion hatte und er diese Herrschaft religiös überhöhte und absicherte.

 

Augustus Herrschaft über die „Peripherie“ des Römischen Reiches

 

Für das Verständnis der Weihnachtsgeschichte bedeutsam war die Rolle der Gebiete an den Grenzen des Römischen Reiches. Sie sollten Überfälle der „Barba­ren“ aus den noch nicht beherrschten Ländern abwehren und erhielten dafür einen gewissen Grad von Selbstständigkeit. Das erklärt, warum Herodes unter Augustus in seinem Königreich relativ frei schalten und walten konnte, solange er sich an die „Spielregeln“ hielt. Dazu gehörte, dass er sicherzustellen hatte, dass es zu keinen größeren Aufständen der Bevölkerung oder zu verlustreichen Kämpfen mit angren­­zenden Völkern kam. Und er musste versuchen, die griechisch-römische Kultur und Lebensweise zu fördern, sollte doch eine gemeinsame Identität der zahlreichen Völker des Weltreiches entstehen.

 

König Herodes bot wenig Anlass zur Kritik durch Augustus und genoss dessen Vertrauen. Deshalb konnte er mehr als drei Jahrzehnte unangefochten regieren. Die Stabilität in diesem Teil des Reiches war für Augustus umso wichtiger, als mehrere viel genutzte Handelsstraßen durch das Herrschaftsgebiet des Herodes führten. Der Klientelkönig verstand es meisterhaft, den Kaiser in Rom zufriedenzustellen. Und Augustus bedankte sich, indem er das Herrschaftsgebiet seines treuen Vasallen vergrößerte.

 

Zu den Schwerpunkten in der Regierungszeit von Augustus ge­hörte ein Aufbau- und Reformprogramm. Ökonomische Fragen gewannen an Gewicht, wozu auch ein kostengünstiger und effizienter Staat gehörte. Augustus ver­kleinerte die Streitkräfte und reformierte die politischen Strukturen.[1] Vor allem durch eine gezielte Förderung der Wirtschaft sorgte er dafür, dass das immer grö­ßer werdende Reich von der Zentrale in Rom zusammengehalten werden konnte und dass hohe Erträge aus den einzelnen Provinzen in die Hauptstadt flossen. Diejenigen, die mit der Herrschaft in Provinzen und anderen abhängigen Gebieten be­auf­tragt worden waren, mussten neben militärischen auch ökonomische Erfolge vorweisen. Es reichte nicht aus, das jeweilige Herrschaftsgebiet mit Brachialgewalt unter Kontrolle zu halten. König Herodes tat alles, um ökonomische Erfolge zu erzielen und als „Musterschüler“ dazustehen, was ihm auch gelang. Sein Sohn Archelaus hingegen setzte auf pure Unterdrückung – und wurde von der römischen Zentrale bald abgesetzt und in die Verbannung geschickt.

 

Augustus als „Friedensstifter“

 

In der kaiserlichen Propaganda und in manchen heutigen Darstellungen wird die Rolle des römischen Herrschers Augustus als Friedensstifter herausgestellt. Dies trifft in der Hinsicht zu, dass Augustus die Epoche der bürgerkriegsähnlichen Zustände in Rom beendete. Aber dieser neue Frieden beruhte darauf, dass er alle Rivalen um die Macht ausgeschaltet hatte, nicht selten mit blutigen Feldzügen. Erst als kein Konkurrent mehr übrig war, begann dieser „Frieden“. Und es war auch nur ein relativer Frieden im Reich selbst. Denn Augustus versuchte auch danach, das römische Herrschafts­gebiet mit mi­li­tärischen Mitteln zu erweitern.

 

Ein Beispiel sind die Feldzüge römischer Le­gi­onen nach Germanien. Hierzulande in Erinnerung ist vor allem der Feldzug des Feldherrn Varus bis nach Norddeutschland im Jahre 9 n. Chr., der mit der Vernichtung von drei Legionen durch die Germanen endete. Auch nach dieser Niederlage waren die Kämpfe nicht zu Ende, denn die römischen Herrscher bemüh­ten sich weiterhin, ihr Machtgebiet auf ganz Germanien auszudehnen.[2] Auch in anderen Grenzgebieten kam es immer wieder zu römischen Feldzügen, zum Beispiel im Norden der Iberischen Halbinsel. Wirklicher Frieden, müssen wir feststellen, war das nicht. Auch mit der postulierten Gerechtigkeit unter Augustus war es nicht weit her, wie noch am Beispiel von Judäa und Galiläa deutlich wird.

 

Das "Goldene Zeitalter" - ein wichtiger Teil der Propaganda für Kaiser Augustus

 

Augustus und seine Hofhistoriker bemühten sich, die Herrschaft des Kaisers als „Goldenes Zeitalter“ erscheinen zu lassen. Augustus stand bald im Mittelpunkt eines Kaiserkultes, und wer politisch vorankommen wollte, der betei­ligte sich selbst an den Rändern des riesigen Reiches an der Pflege dieses Kultes. Allerdings wurde in der Stadt Rom der Kaiserkult in Grenzen gehalten, um die republi­kanischen Kräfte nicht gegen Augustus aufzubringen. Deshalb verbot der Herrscher den Bau von Tempeln in Rom, in denen gleichzeitig die Göttin Roma und er verehrt wurden, während solche Tempelbauten über­all sonst im Reich gefördert wurden, berichtet der Kaiserbiograf Sueton.[3]

 

Zu dieser Verherrlichung von Augustus gehörte es, die Biografie des Herrschers in die Geschichte des Römischen Reiches einzuordnen. So berichtet Sueton in seiner Augustus-Biografie von der Erscheinung von zwölf Geiern beim Amtsantritt des jungen Octavian als Konsul im Jahre 43 v. Chr. Damit wurde Bezug genommen auf eine ähnliche Begebenheit in der Romulus-Legende. Es sollte der Eindruck entstehen, die Übernahme erster politischer Macht durch den späteren Kaiser Augustus wäre vergleichbar mit der Gründung der Stadt Rom.[4]

 

Erwähnenswert auch, dass ein Komet in der Traditionsfortführung von Cäsar zu Augustus eine wichtige Rolle spielte.[5] Ein Element der Propaganda für Augustus bildete, so Stefan Schreiber in seinem Buch „Weihnachtspolitik“, „die Vorstellung vom Anbruch einer neuen, heilvollen Zeit und der Wiederkehr des Goldenen Zeitalters“.[6] Schon vor der Machtübernahme durch Augustus hatte der Dichter Vergil im Jahre 40 v. Chr. die Wiederkehr des „Goldene Zeitalters“ des Anfangs des Römischen Reiches unter neuen Bedingungen angekündigt.[7] Inmitten der Wirren und der Gewalt im Kampf um die Herrschaft in Rom wuchs die Hoffnung auf eine Rückkehr zu den Wurzeln des Aufstiegs Roms zur Weltmacht. Vergil selber hat später Au­gus­tus als den Herrscher gepriesen, mit dem diese Heilszeit begann.[8] Auch vor dem öffentlichen Auftreten Jesu, fällt rasch auf, wurde die Ankunft des Heilands vorausgesagt, wie Lukas ausführlich darstellt. Hier entfaltete Lukas eine Gegengeschichte zum Kaiserkult.

 

Zur Kaiserverherrlichung des Augustus gehörte auch, dass der römische Herrscher mit lyrischen Gesängen geehrt wurde. Diese Gesänge hatten auch die Aufgabe, ihn in einer Weise zu preisen, die ihn in die Nähe der Götter rückten. Nach­dem Julius Cäsar nach der römischen Geschichtsschreibung in den Götterhimmel aufgestiegen war, wurde auch Augustus in diese Traditionslinie eingereiht. Der be­rühmte Dichter Vergil schrieb in seinem Werk „Aeneis“ über den Herrscher Roms: „Hier ist der Mann, von dessen Erscheinen du oft gehört hast: Augustus Caesar, Sohn des Göttlichen, der ein goldenes Zeitalter begründet hat.“[9] Deshalb war es kein Zufall, dass die neue Epoche im Jahre 17 v. Chr. zu einem Zeitpunkt verkündet wurde, als am Himmel ein Komet erschien. Apollo, der Gott des Lichtes, wurde als Schutzherr von Kaiser Augustus betrachtet.

 

Die Vorstellung von einem „Goldenen Zeitalter“ war in den antiken Kulturen im östlichen Mittelmeerraum und in Asien weit verbreitet. Häufig wurde das „Goldene Zeitalter“ allerdings als etwas längst Vergangenes verstanden. Kulturpessimistisch wurde konstatiert, die guten Zeiten wären lange vorbei, und seither ginge es mit der Menschheit nur bergab. Manche Beschreibungen des verschwundenen „Goldene Zeitalters“ erinnern an die biblische Darstellung des Paradieses. Es wurde ein farbiges Bild einer Welt der Friedfertigkeit und des menschlichen Lebens in Harmonie mit der ganzen Natur gezeichnet. Es war ein unschuldiges Leben und dazu ein sorgloses. In der griechisch-römischen Geisteswelt war diese Vorstellung von der für immer vergangenen „guten alten Zeit“ tief verwurzelt.

 

Es gab allerdings auch die Gegenposition, dass der Mensch sich immer weiter entwickelt habe, man sich also auf einem stetig aufsteigenden Ast befinde. Und es bestand schließlich die Vorstellung, dass das „Goldene Zeitalter“ der Vergangenheit in neuem Glanz erstrah­len werde. Der Neuanfang stand für Anstand und Treue, Fleiß und Beschei­den­heit – und für Frieden. Dieser Neuanfang hatte einen Namen: Augustus.

 

Allerdings musste Vergil die Darstellung der Erneuerung des „Goldenen Zeitalters“ angesichts des realen Römischen Reiches in der Zeit von Augustus modifi­zieren. In den Beschreibungen des ursprünglichen „Goldenen Zeitalters“ spielte die Gütergemeinschaft eine wichtige Rolle, und davon konnte in der Augustus-Zeit keine Rede mehr sein, nicht einmal als Ideal. Aus diesem Grunde diagnostiziert Stefan Schreiber im Blick auf die frühe Kaiserzeit: „Das Goldene Zeitalter als Deutung der politischen Gegenwart verzichtet auf das Ideal der Gütergemeinschaft. Offenbar lässt sich solche Gütergemeinschaft nicht mit der gesellschaftlichen Realität in Einklang bringen.“[10] 

 

Heutige Christinnen und Christen werden sich an die Darstellung der Gütergemeinschaft der ersten Gemeinde in Jerusalem in der Apostelgeschichte er­innern. In der Anknüpfung an die Frühgeschichte des jüdischen Volkes wurden bewusst egalitäre Traditionen aufgenommen – einer von vielen Unterschieden beim Vergleich der Darstellungen der Heilandsgestalten Augustus und Jesus durch ihre Anhänger im ersten Jahrhundert.

 

Wie erfolgreich diese Verherrlichung des Kaisers war, zeigte sich in einer Kalenderreform unter Augustus, die zum Ergebnis hatte, dass bis heute der August an den römischen Alleinherrscher erinnert. Bei der Einführung des neuen Kalenders wurde zum Beispiel in Kleinasien verkündet, dass zu Ehren von Augustus ein Monat in August umbenannt wurde, in Erinnerung an die Geburt des Herrschers, als „für die Welt die guten Nachrichten, die von ihm ausgehen, ihren Anfang“ nahmen.[11] Mit ähnlichen Worten hätten die Evangelisten auch den Anbruch der neuen Zeit mit der Geburt Jesu beschreiben können.

 

Der katholische indische Theologieprofessor Lucien Legrand ist in einem Aufsatz zum Thema „Kaiser Augustus – Jesu Geburt und die Politik“ zu diesem Ergebnis gekommen: „Antikaiserliche Anspielungen sind der ganzen Geburtsgeschichte von Lukas unterlegt. Sie sind bereits verborgen in der Erwähnung von David und seiner Dynastie in Vers 4 und dem Kontrast zwischen der Dürftigkeit der Krippe und der kaiserlichen römischen Pracht. Die Herausforderung für die römi­schen Au­to­ritäten wird besonders sichtbar in der Verkündigung des Engels in den Versen 10 und 11, wo er die ‚gute Nachricht’ der ‚Geburt’ eines ‚Herrn’ und ‚Hei­lands’ ankün­digt. Jedes dieser Worte stellt eine Konfrontation der kaiserlichen Ideologie dar.“[12]

 

Kaiser Augustus hat diese Herausforderung am Rande seines Riesenreiches nicht wahrgenommen. Er hat höchstwahrscheinlich nie von dem ganz anderen Heiland erfahren, der mit seinen Predigten und seinem Handeln eine Bewegung in Gang setzte, die das Römi­sche Reich grundlegend verändern sollte. Und welche Bilanz lässt sich für das Le­ben des Kaisers ziehen? Georg Bönisch, Spiegel-Redakteur und Buchautor, hat über Augustus geschrieben: „Jede Station seines 76-jährigen Lebens belegt, dass er ein PR-Genie in eigener Sache war, dazu geschmeidig, eiskalt, lange Zeit gewaltbe­reit.“[13]

 

© Frank Kürschner-Pelkmann

 

 

Weitere Beiträge der Reihe "Ökumenische Porträts" finden Sie auf der Seite "Ökumenische Porträts". 



[1] Vgl. Manfred Vogel: Herodes, Leipzig 2002, S. 129

[2] Vgl. Klaus Janssen: Provincia Germania?, Die Expansionspolitik des Augustus, Praxis Geschichte, 5/2003, S. 38ff.

[3] Vgl. Praxis Geschichte, 5/2003, S. 36

[4] Vgl. Stefan Schreiber: Weihnachtspolitik, Göttingen 2009, S. 28f.

[5] Vgl. ebenda, S. 29

[6] Ebenda

[7] Vgl. ebenda, S. 31

[8] Vgl. ebenda, S. 32

[9] Zitiert nach: Praxis Geschichte, 5/2003, S. 37

[10] Vgl. Stefan Schreiber: Weihnachtspolitik, a.a.O.,  S. 33

[11] Zitiert nach ebenda, S. 44

[12] L. Legrand: Caesar Augustus (Lk 2:1): Jesus’ Nativity and Politics“, in: Augustine Thottakara (Hrsg.): Indian Interpretation of the Bible, Bangalore 2000, S. 410

[13] Georg Bönisch: Augustus der Machtmensch, ARTE Magazin, 6/2011, S. 11