„Schön war der berühmte Mann gerade nicht, denn sein von einem schwarzen Backenbart umrahmtes Gesicht wurde durch eine eingesunkene Nase entstellt. In den Ohren trug er kleine Ringe, wie man es heute noch bei Seeleuten sieht. Dem unschönen Äußeren stand aber ein um so anständigeres Inneres gegenüber. Es gab keine Arbeit, die dieser Mann, der eigentlich von Beruf Schauspieler war, nicht für Geld und gute Worte angegriffen hätte. Wenn ein Kind oder ein Hund sich verlaufen hatte, wenn irgendwo frisch eingetroffene Eßwaren angekommen waren, wenn etwas versteigert wurde: Dannenberg kündigte alles an. Gab es nichts auszurufen, dann sah man den Tätigen Holz zerkleinern, beim Umzug helfen oder allerhand andere Verrichtungen besorgen.“
Wir verdanken Carl Hagenbeck, dem Gründer des gleichnamigen Tierparks, diese Beschreibung des Theaterdirektors Friedrich Eduard Dannenberg, denn als Kind wohnte er mit seiner Familie im gleichen Haus in der Großen Peterstraße (später Lincolnstraße 33). Die Bemühungen, dieses Haus vor dem Abriss zu retten, scheiterten Anfang unseres Jahrhunderts. Auch eine Stellungnahme des Denkmalschutzamtes für die Erhaltung des Gebäudes änderte daran nichts. Heute erinnert eine Tafel der Patriotischen Gesellschaft an einem Neubau an der Ecke Lincolnstraße/Trommelstraße an das frühere Wohnhaus der Familie Hagenbeck. Daran, dass hier auch der Theaterdirektor Dannenberg mit seiner Familie wohnte, wird nicht erinnert.
Zurück zum historischen Dannenberg. Zu den vielen Aufgaben, die er vormittags übernahm, gehörte es, die Hagenbeck-Kinder zu beaufsichtigen. Auch bot er auf der Straße Fische an, die er im Fischgeschäft der Familie Hagenbeck erworben hatte. Dann zog er in Manchesterhose und blauem Hemd durch die Straßen von St. Pauli, läutete seine große Glocke und verkündete lautstark „Schulln, Schulln, Schellfisch un Stenbütt!“. Auch als Ausrufer für die Angebote des Fischladens betätigte er sich: „Hört, Lüd! Frisch gerökerte warme Neesen! Bi Hogenbeck in de Peterstroot giwt dat acht dicke, fette warme Neesen für eenen Schilling!“
Dannenberg arbeitete sich vom Marktausrufer über den Heldendarsteller zum Theaterdirektor hoch. Hoch her ging es oft in seinem Elysium-Theater, eine Mitte des 19. Jahrhunderts weit über Hamburg hinaus bekannten Bühne am Spielbudenplatz. Vormittags betätigte sich Dannenberg weiterhin als Ausrufer und Gelegenheitsarbeiter.
Aber nachmittags legte er seine Ritterrüstung an und lockte die vorübergehenden Seeleute in sein Theater: „Man rin in de Bood, Smuttje, wenn du dien Geld noch nich all versopen hest!“ Jede Aufführung dauerte nur eine dreiviertel Stunde. Das war genug fürs Eintrittsgeld, fand Dannenberg und bearbeitete auch Klassiker wie „Wilhelm Tell“ und „Hamlet“ eigenhändig. Diese Stücke pries er als „verkürzt und verbessert“ an. Manche Aufführungen nahmen als Folge der Interventionen des Publikums einen überraschenden Fortgang.
Als Faust und Gretchen heirateten
„Wat heet hier Goethe! Datt sünd nur Utreden! Heiroden sall he se! Heiroden!” Theaterdirektor Dannenberg war machtlos. Schon flogen Äpfel, Kartoffeln und Zigarettenstummel. Anständig zugehen sollte es am Spielbudenplatz, fand das Publikum, und deshalb hatte Doktor Faust gefälligst Gretchen zu heiraten, egal was dieser Goethe sich ausgedacht hatte. Bevor das Theater kurz und klein gehauen wurde, lenkte der Direktor ein. Die „Faust“-Aufführung bekam einen neuen Schluss, und unter dem Jubel des Publikums heiratete Faust sein Gretchen.
Noch einmal ging eine Faust-Aufführung in die Annalen der Hamburger Theatergeschichte ein, jedenfalls in die humorvollen Annalen. Der Chronist des lustigen Hamburg, Albert Borcherdt, hat diese Aufführung miterlebt: „Der Direktor, noch ganz erhitzt von der Aufregung, die es ihn gekostet hatte, um noch nachträglich einiges Publikum zum Eintritt in sein Theater zu bewegen, hatte glücklich wieder das Podium erreicht, um sich als Hamlet dem Geist seines Vaters gegenüberzusehen. Tiefe Stille herrschte im ganzen Hause, mit einem geheimen Grauen sah man das fürchterliche Gespenst daherkommen. Der dumpfe Druck, der auf den Zuschauern lastete, löste sich aber plötzlich in eine wohltuende Heiterkeit auf …“
Die Heiterkeit war nicht in Dannenbergs Regierplan vorgesehen, aber es war eben auch nicht vorgesehen, dass das Gespenst merkwürdig hin- und hertaumelte. Hamlet, also Dannenberg, durchschaute den Grund für das Taumeln und schrie das Gespenst an: „Minsch, Du büst ja all wedder besopen!“
Erschrocken versuchte das Gespenst, Haltung zu bewahren, genauer gesagt, wieder Halt zu finden. Es lehnte sich an das Rosengebüsch, das in vielen Stücken des Elysium-Theaters zum Einsatz kam und deshalb zu den wertvollsten Requisiten gehörte. Es war allerdings im Laufe der Zeit morsch geworden und zerbrach nun unter der Last des keineswegs schwebenden Gespenstes.
Das machte selbst den eloquenten Dannenberg für eine Weile sprachlos, aber dann stürzte er sich auf das Gespenst und schüttelte es so heftig, dass es sein Bettlaken verlor. Hamlet schrie, so hat es Borcherdt überliefert, mit wuterstickter Stimme: „Dat sast Du mi betaalen!“ Wie Gespenst und Hamlet es geschafft haben, nicht länger aus der Rolle zu fallen und zur Handlung des Stückes zurückzukehren, ist leider nicht überliefert.
Auch der Mord an Präsident Lincoln und die Hinrichtung von Kaiser Maximilian in Mexiko wurden verkürzt, aber in ihrer ganzen Schauerlichkeit auf die Bühne gebracht. Ein Erfolgsstück stand in drei Wochen 80 Mal auf dem Programm. Wenn das Theater einmal nicht ausreichend gefüllt war, mussten die Zuschauer so lange auf den Beginn eines Stückes warten, bis der Direktor genügend zusätzliche Personen angelockt hatte.
Als drei Jungen zum Eintrittspreis von einem ins Theater kamen
Gelegentlich ließ der Direktor auch über die Höhe des Eintrittsgeldes mit sich verhandeln. Bei einer Nachmittagsaufführung, zu der immer viele Kinder kamen, stellten sich auch drei Brüder an. Der älteste von ihnen bezahlte sein Eintrittsgeld von einem Dreiling, die anderen beiden versuchten, sich ins Theater zu schleichen. Aber das entging Dannenberg nicht und er stellte den Jungen, der bezahlt hatte, zur Rede: „Wo hest du dat Geld för de beiden annern?“
Der Junge antwortete schlagfertig: „Ik heff man enen Dreeling mitkregen und sall op miene Bröder oppassen. Un wenn we dree för den Dreeling nich rinkoomt, denn süllt wi wedder no Huus gohn und dat Geld wedder mitbringen.“ Vor die Wahl gestellt, den gerade eingenommenen Dreiling wieder herauszurücken oder die drei Bengel ins Theater hineinzulassen, entschied Dannenberg sich für den Dreiling.
Der Direktor warb nicht nur das Publikum an, er spielte anschließend auch gleichzeitig mehrere Hauptrollen, um Gagen zu sparen. Das erforderte gewisse Eingriffe in Goethes und Schillers Werke, denn selbstverständlich konnten nie zwei von Dannenberg gespielte Helden gleichzeitig auf der Bühne auftreten. Zwischendurch erschien der vielbeschäftigte Direktor immer mal wieder vor dem Theater, um lautstark neues Publikum anzulocken.
Bevor ein Stück begann, hatte eine Musikerin ihren großen Auftritt, den Albert Borchardt beschrieben hat. Sie „hämmerte unermüdlich auf ein über alle Maßen verstimmtes Klavier los und ließ sich weder durch den ihre Musik begleitenden Gesang des Publikums, noch durch den über sie ausschüttenden Kartoffelregen beirren.“
Das Publikum beteiligt sich am Programm
Der größte Reiz des Elysium-Theaters bestand darin, wie Schauspieler und Publikum miteinander agierten. Johannes Sass hat in seinem Buch „Hamburger Originale und originelle Hamburger“ beschrieben, was passierte, wenn statt der Klavierspielerin eine kleine Kapelle zur Verfügung stand: „Ehe die Vorstellung begann, trat der Kapellmeister des Hauses an ein ziemlich abgespieltes Klavier und fragte die Anwesenden: ‚Wat sall ik för enen opspeeln?‘ Anregungen kamen meistens von der Galerie, wo man alsdann mitzusingen pflegte … Dieses gemütliche Miteinander bestand auch während der Vorstellung. Das Publikum spielte mit, wenn es von der Handlung gepackt wurde, oder es unterhielt sich, wenn es sich langweilte. Wurde diese Unterhaltung zu laut geführt, so trat Dannenberg, seine Rolle unterbrechend, an die Rampe und rief: ‚Wenn ji nicht ruhig sien wüllt, denn holll ik eenfach op to speeln!‘“ Dann kehrte Ruhe ein, denn alle wussten, dass die Drohung ernst gemeint war.
In einem Stück traten vier Kinder als Sprösslinge der gleichen Familie auf. Die vier Jungen waren aber gleich groß und offenbar auch gleich alt. Aus dem Publikum kam mitten im Stück der Ruf: „De Kinner hebbt woll all den sülbigern Dag Geburtsdag?“ Dannenberg wurde zornig, unterbrach das Stück und rief dem Zwischenrufer zu: „Jo, du Dööskopp, dat sünd all veer Dwilllings … Teuf man noch twee Minuten, ik koom glieks no di röber!“ Der Direktor kam nicht zu dem Zwischenrufer herunter, und mehr als einmal blieb unklar, ob Zorn und Drohungen gespielt oder echt waren.
Die Schauspieler engagierte Dannenberg von der Straße weg, und neben der mäßigen Gage winkte ihnen bei Zufriedenheit des Publikums ein Bier, welches ihnen der Direktor auf offener Bühne reichte. Gelegentlich warf jemand aus dem Publikum den Akteuren auch schon mal eine Mettwurst auf die Bühne. Im Publikum strickten derweil die Damen und tranken Kaffee, während die Männer dem Grog zusprachen. Wenn die kleine Kapelle volkstümliche Weisen spielte, sangen alle mit.
Wenn das Visier herunterklappte
Durch bunte Phantasiekostüme glich Dannenberg sein Manko der fehlenden Schönheit aus. Er ließ sich durch nichts irritieren. Wenn das Visier seiner Ritterrüstung wieder einmal an unpassender Stelle herunterklappte und ihn zur Gaudi des Publikums mitten im Satz unterbrach, klappte er es seelenruhig wieder hoch und setzte den Satz dort fort, wo das Missgeschick ihn unterbrochen hatte.
Der kleine Carl Hagenbeck hatte immer freien Eintritt im Elysium-Theater und erinnerte sich später: „Mehr als einmal habe ich als Galeriebesucher den Aufführungen beigewohnt und die heitersten Szenen miterlebt. Mitten in die hochtrabendsten Ritterdialoge sausten zuweilen vom hohen Olymp (der Galerie, der Autor) herab faule Äpfel und Eier auf die Bühne. Während die Vorstellung unterbrochen wurde, stürmten im Laufschritt die Schauspieler zur Galerie, um den Übeltäter an die Luft zu setzen.“
Als die Glocke am Millerntor läutete
Zum Textlernen war beim häufigen Programmwechsel kaum Zeit, zumal es häufig keine Textbücher gab, also musste improvisiert werden. Dann kam es vor, dass die Handlung erst auf Umwegen dem vorgesehenen Ende entgegengespielt werden konnte. So auch an einem Abend, an dem ein Stück mit dramatischem Königsmord auf dem Programm stand. Nun gab es zu dieser Zeit noch eine Torsperre am Millerntor, und wer zu spät kam, musste eine Strafe zahlen, um noch in die Stadt gelassen zu werden. Das Stück zog sich hin, Publikum und Direktor wurden unruhig. Nachdem es schon zwei Mal vom Millerntor her geläutet hatte, rief Dannenberg aus dem Zuschauerraum: „Mookt to, mookt to! Dat hett al tweemol lüüdt!“ Auf die Antwort, der König sei noch immer nicht tot, brüllte er zurück „Denn pett em in'n Moors!“
Unvergessen auch diese Szene, die Albert Borcherdt überliefert hat: „Einmal hatte der Ritter Albrecht von Waldsee, indem er … den Bären weidlich mit seinem Schwert bearbeitete, zu sagen: ‚Hierher Genossen, das Untier ist gleich erlegt! Ein kräftiger Lanzenstoß noch!‘, worauf der erzürnte Bär seine Maske abwarf und schrie: ‚Du verdreite Schinner! Meenst Du, dat ik mi för veer Schilling den ganzen Dag dat Lieb mit din olen Bratspeer tweipeeken laten will?‘“
Das unerwünschte Lob einer Zeitung
Die Presse ignorierte das Erfolgstheater am Spielbudenplatz. Nur einmal wurde es lobend erwähnt, und schon tauchte Direktor Dannenberg wutschnaubend in der Redaktion auf: Das dürfe nicht wieder vorkommen! Die Schauspieler seines als „Kunstinstitut“ bezeichneten Theaters hätten daraufhin eine Erhöhung der Gagen gefordert: „De Bande hett dat lesen un will nu Zolag hebben!“ Dabei war der Direktor ohnehin immer knapp bei Kasse, und ohne den morgendlichen Fischverkauf war sein Theater nicht zu erhalten.
Selbstbewusst war Dannenberg aber trotz aller Schwierigkeiten und sah sich offenbar auf einer Ebene mit den etablierten Theatern der Stadt. Als eines Tages fünf Schauspieler des Thalia-Theaters am Elysium-Theater vorbeikamen, wollten sie sich dort auch einmal ein Stück ansehen. Sie hatten bereits ihre Geldbörsen gezückt, als Dannenberg zu ihrer Überraschung auf eine Bezahlung verzichtete: „Kollegen haben bei mir stets freien Eintritt!“
Als Dannenberg vor der wachsenden Konkurrenz kapitulieren musste
Wer unzufrieden war, erhielt sein Eintrittsgeld zurück - es soll aber nicht oft vorgekommen sein. Seeleute und Hafenarbeiter, Straßen- und Dienstmädchen genossen die Aufführungen Dannenbergs. Viel Geld war bei diesem Publikum nicht zu verdienen. Die Zeiten für das Privattheater wurden noch schwieriger, als Hamburg 1860 die Torsperre aufhob. Denn nun eröffneten binnen kurzer Zeit rund um den Spielebudenplatz viele neue Varietés, Revuetheater und volkstümliche Bühnen ihre Pforten. Sie profitierten davon, dass die Hamburger auch abends ungehindert nach St. Pauli kommen konnten, ohne an den Stadttoren eine Strafe zahlen zu müssen.
Dieser Konkurrenz war Dannenberg mit seinem Theater nicht gewachsen. Anlässlich seines 25-jährigen Bühnenjubiläums lud er zu einer großen Tafelrunde ein und hielt eine Rede. Er ahnte bereits das nahende Ende seines Theaters und sagte: „Von düsse Tieden is nich veel mehr to hoffen. Ich heff gor keen Lust mehr to den Krom, denn de Lüüd wöllt nix Klassisches mehr sehn!“
Im Mai 1868 fand die letzte Aufführung statt. Das Stück hieß „Tim Tode, ein Hamburger Raubmörder“, und nun war also auch der Tod des Volkstheaters gekommen. Immerhin, einige Hamburger Zeitungen, die Dannenbergs Bühne so hartnäckig ignoriert hatten, veröffentlichten nun ehrende Nachrufe für ein Theater, das längst ein Teil des Hamburger Volkslebens geworden war. Dannenberg musste sein Geld nun wieder als Ausrufer verdienen.
Noch nicht ganz vergessen
Ein Stück des Elysium-Theaters hat auf Initiative von Michael Leinert 1978 eine Wiederaufführung in der Hamburger Opera stabile erlebt. Der Dramaturg an der Hamburgischen Staatsoper hatte ein altes von Dannenberg verfasstes Textbuch des Stücks entdeckt. Der Theaterdirektor hatte die Opernparodie „Der Hamburger Freischütz – de Bruutschuss“ auf die Bühne gebracht, gegenüber dem Original von Carl Maria von Weber verkürzt, aber um ein bengalisches Feuerwerk bereichert.
Liebhaber von Webers „Freischütz“ mussten sich auch bei der Neuaufführung auf bedeutende Änderungen einstellen. Der Hamburger „Freischütz“ spielt in Poppenbüttel und nicht in Böhmen. Das hat Konsequenzen. In dem berühmten Lied „Wir winden dir den Jungfernkranz“ wird aus „Lavendel, Myrt und Thymian“ nun „allerlei Kökenkruut“. Und die Dialoge sind durchaus volkstümlicher als bei Carl Maria von Weber. So wirft Kasper seinem Mitspieler Max an den Kopf: „Wat gröölst du hier rum? Tüffelachtein!“
Beim Höhepunkt des volkstümlichen Stücks, dem Brautschuss auf eine Taube, hatte sich Dannenberg eine für heutige Tierschutzfreunde durchaus akzeptable Lösung ausgedacht. Ein Schauspieler trat nämlich kurz vor dem geplanten Schuss auf die Bühne und verkündete dem Publikum, der Schuss auf die Taube müsse ausfallen: „De Duv hätt de swarte Kater opfreten.“ So konnte das Elysium-Theater Abend für Abend auf eine echte Taube verzichten.
Erinnerungen an ein Volkstheater
Zu ihrem 80. Geburtstag hat das Hamburger Abendblatt im September 1957 Johanna Denker besucht, die jüngste Tochter Dannenbergs. Sie erinnerte sich an die Zeiten, als ihre Mutter abends müde aus dem Souffleurkasten stieg und die Kasse zählte. Oft reichte das Geld nicht aus, um die siebenköpfige Familie zu ernähren.
Es kam 1883 noch schlimmer: „Die große Not zog aber bei uns ein, als mein lieber Vater starb. Wir beiden jüngsten Mädchen kamen ins Waisenhaus.“ Dort litt sie unter Heimweh und schlechter Behandlung. Das Leben nahm dann doch noch eine positive Wendung für das Dienstmädchen Johanna: „Auf dem Werftarbeiterball von Blohm & Voss lernte ich einen jungen Mann kennen. Liebe auf dem ersten Blick! Er heiratete mich, und dann begann die schönste Zeit, 54 Jahre einer glücklichen Ehe, aus der Kinder, Enkel und Urenkel hervorgingen.“ Ein Schluss, der auch dem Publikum des Elysium-Theaters gefallen hätte!
Aus:
Frank Kürschner-Pelkmann
Entdeckungsreise in die Welt der Hamburger Originale
ISBN 978-3-98885-248-9
336 Seiten, 15,95 Euro