Vorwort

 

Nach der Publikation der beiden ersten Bände zum Thema Globalisierung, die sich zum einen mit biblisch-theologischen Perspektiven und Stimmen aus der Ökumene und zum anderen mit einer Analyse der Wasserwirtschaft befassten, wird hier der dritte, abschließende Teil der Globalisierungs-Studie von Frank Kürschner-Pelkmann vorgelegt. Wie schon in der Wasserstudie geht es hier um die Analyse und kritische Diskussion konkreter Problembereiche der (ökonomischen) Globalisierung, aber auch um Vorschläge zu Alternativen.

 

Da eine Auseinandersetzung mit Problemen der Globalisierung nur exemplarisch geschehen kann, sind fünf wichtige Themenbereiche ausgewählt: Waren und Dienstleistungen, Kommunikation und Medien, Mobilität, Gesundheit und Ökumene. Die sachlich-nüchterne Analyse der zahlreichen Probleme, die der Prozess der Globalisierung in diesen Bereichen aufwirft, ist frei von Polemik; auch sogenannte Tabuthemen, provokative Einschätzungen und unpopuläre Vorschläge sind mit Argumenten vorgetragen, die die Diskussion über die Auswirkungen der Globalisierung und über Maßnahmen zu einem alternativen Wirtschaften anregen können. Die 12 Thesen, die jedem Kapitel angefügt sind, fassen die im jeweiligen Kapitel geleistete Auseinandersetzung zusammen und stellen sie noch einmal in eine neue, weiterführende Perspektive.

 

Die von Frank Kürschner-Pelkmann erarbeiteten Studien zur Globalisierung zeigen durchgehend, dass das komplexe Phänomen der Globalisierung neue Herausforderungen für eine ganzheitlich verstandene Mission der Kirche bringt, denen sich die Kirchen gemeinsam in weltweiter Partnerschaft und Kooperation entschieden anzunehmen haben. Grundlage für die Auseinandersetzung mit der Globalisierung ist dabei eine biblisch-theologische Vision vom „Leben in Fülle“, das Jesus Christus den Menschen verheißen hat (vgl. Joh. 10,10), daraus folgend dann aber auch die Bereitschaft, seinen eigenen Lebensstil in der Nachfolge Jesu zu überdenken und zu ändern und sich lokal und global gemeinsam mit Menschen in anderen Teilen der Welt für Veränderungen einzusetzen. Die Globalisierung bietet zwar Chancen – auch das ist hier unterstrichen -, doch ist die Ausgrenzung zahlreicher Menschen und der im Prozess der Globalisierung implizit und explizit propagierte Lebensstil ein Skandal, der nicht hingenommen werden kann, wenn man das biblische Menschenbild und die Verkündigung Jesu Christi vom Reich Gottes ernst nehmen will.

 

Wir danken Frank Kürschner-Pelkmann herzlich für die Zeit und Energie, die er in die Abfassung dieser drei Bände investiert hat. Seine Arbeit, so sind wir gewiss, wird Christen und Christinnen helfen, größere Kompetenz in Wirtschaftsfragen zu entwickeln und die Herausforderungen, die die Globalisierung für viele Menschen – vor allem in der südlichen Hemisphäre, aber gewiss nicht nur dort – bringt, entschlossener anzunehmen.

 

Hamburg, im Dezember 2002

 

Dr. Klaus Schäfer

 

Leiter der Abteilung Studien und Öffentlichkeitsarbeit im Evangelischen Missionswerk in Deutschland (EMW)

 

 

Dieser Text ist der 2002 erschienenen Studie „Visionen und kleine Schritte – Auf dem Weg zu einer anderen Globalisierung“ entnommen, die das Evangelische Missionswerk in Deutschland herausgegeben wurde.

 

 

 

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